Die Regiomed-Geschäftsführung hat Insolvenz angemeldet. Wie gestern (2.1.) bekanntgegeben wurde, ist eine Sanierung in Eigenverwaltung geplant. Diese betrifft zwar den Verbund als Ganzes. Aber nicht alle seine Einrichtungen sind Teil des rechtlichen Verfahrens. Vom Antrag betroffen sind die Kliniken in Coburg, Neustadt b. Coburg, Lichtenfels, Sonneberg, Hildburghausen und Neuhaus am Rennweg mit ihren dazugehörigen Einrichtungen. Die Medical School, die Service GmbH, die Rehaklinik Masserberg und das MVZ Klinikum Coburg sind ausgeklammert. Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig:
Wir sehen die eingetretene Situation vor allem auch als Chance, uns vom Ballast der Vergangenheit zu lösen. Bei diesem Neustart wollen wir nun gemeinsam mit den Beschäftigten in den Kliniken Coburg und Neustadt sowie der Zentralverwaltung mit Service GmbH und Medical School eine verlässliche und selbstbestimmte Zukunft für die Bürgerinnen und Bürger in der Region und die Beschäftigten aufbauen – für eine hochwertige medizinische Versorgung in der Region mit Klinikneubau am Standort Coburg.“
Coburgs Landrat Sebastian Straubel:
„Wir hätten uns natürlich eine andere Lösung für den Klinikverbund gewünscht. Aber unser Blick ist jetzt klar und entschlossen im Sinne der Beschäftigten bei Regiomed aber auch im Sinne der Patientinnen und Patienten nach vorne gerichtet. Mit Hochdruck arbeiten wir auf das Ziel hin, die Gesundheitsversorgung in der Region auf eine stabile Basis zu stellen. Die Bürgerinnen und Bürger hier bei uns in der Region können sich auch künftig auf eine hohe Qualität bei ihrer medizinischen Versorgung definitiv verlassen.“
Der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner:
„Als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von Regiomed habe ich jetzt über Monate an einer Lösung gearbeitet, die uns eine Insolvenz erspart hätte. Das hat in Coburg keine Mehrheit gefunden, und das muss man auch akzeptieren. Meine Gedanken sind jetzt bei den vielen Tausend Mitarbeitern, die natürlich verunsichert sind, was ihre Zukunft betrifft. Das Insolvenzverfahren werde ich daher konstruktiv begleiten, damit die Gesundheitsversorgung in der Region eine gute Zukunft hat.“
Die Versorgung der Patienten und Bewohnern soll während des Eigenverwaltungsverfahrens ohne Einschränkung weiterlaufen. Auch die Löhne und Gehälter sind bis einschließlich März gesichert.