Kriminalität

Auftakt im Prozess gegen mutmaßliche Kunstfälscher

08. Januar 2025 , 11:55 Uhr

Vater und Sohn sollen Bilder und Gutachten gefälscht und damit ein kleines Vermögen verdient haben. Nun stehen die mutmaßlichen Kunstfälscher wegen Betrugs vor Gericht - nicht zum ersten Mal.

Vor dem Landgericht München II hat ein neuer Prozess gegen ein Vater-Sohn-Duo begonnen, das mit gefälschten Kunstwerken ein kleines Vermögen verdient haben soll. Laut Anklage sollen die beiden Männer selbst oder von einer Kunstmalerin erstellte Bilder als Werke der Maler Edward Cucuel, Leo Putz oder Domela ausgegeben und so Zehntausende Euro unter anderem bei Kunstauktionen erbeutet haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Betrug im großen Stil vor. 

«Frau im Kahn», «Dame am Tisch mit Rotwein»

Die Werke trugen so klangvolle Namen wie «Auf Parkbank sitzende Dame unter Kastanienbaum am Ufer des Starnberger Sees», «Frau im Kahn» oder «Dame am Tisch mit Rotwein» («Am Frühstückstisch»). 

«Sie hatten die Bilder entweder selbst unter Verwendung von alten Leinwänden gemalt beziehungsweise Bilder von anderen Künstlern abgeändert», las die Staatsanwältin aus der Anklage. In einigen Fällen hätten sie auch eine Kunstmalerin beauftragt, Bilder nach einer Vorlage zu erstellen und mit einer gefälschten Signatur zu versehen. 

Der Antiquitätenhändler und sein Sohn, der als Beruf «Internetverkäufer» angibt, sollen unter anderem bis dato renommierte Kunstexperten dazu gebracht haben, falsche Gutachten über die Bilder zu erstellen. Teilweise sollen Echtheitszertifikate ausgestellt worden sein. 

Prozess war im vergangenen Jahr geplatzt

Am ersten Prozesstag sagten die Angeklagten zunächst nichts zu den Vorwürfen, auch in einer ersten Verhandlung im vergangenen Jahr hatten sie zu den Vorwürfen geschwiegen. Der Prozess war allerdings geplatzt und musste neu aufgerollt werden, weil eine Richterin in den Mutterschutz ging. Nun geht es von vorne los. Das Gericht hat zahlreiche Verhandlungstage bis Mitte März angesetzt, das Urteil könnte demnach am 14. März fallen.

Quelle: dpa

 

Das könnte Dich auch interessieren

08.01.2025 Jugendlicher soll Obdachlosen ermordet haben Ein 17-Jähriger soll im Allgäu auf einen Obdachlosen eingeschlagen haben. Das Opfer stirbt kurz darauf. Dafür steht er nun vor dem Landgericht Kempten. 08.01.2025 Jugendlicher wegen Mordes an Obdachlosem vor Gericht Ein Obdachloser ist im Allgäu nach dem mutmaßlichen Angriff eines Jugendlichen gestorben. Nun hat der Prozess begonnen. 08.01.2025 Fahrer soll behinderte Frau vergewaltigt haben Er sollte die behinderte Frau sicher von A nach B bringen - stattdessen soll er ihr Gewalt angetan haben. In München wird ein besonders schockierender Vergewaltigungsfall verhandelt. 08.01.2025 Mordprozess gegen Jugendlichen startet im Allgäu Ein Jugendlicher soll im Allgäu einen Obdachlosen zusammengeschlagen haben. Das Opfer starb wenig später an einer Hirnblutung. Der Angeklagte muss sich nun vor dem Landgericht verantworten.