Der überglückliche Jan Siewert fiel seinen Assistenztrainern in die Arme. Die SpVgg Greuther Fürth hat Aufstiegskandidat Hannover 96 den Sprung an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga verdorben und ihren zweiten Dreier am Stück gefeiert. In einem an Höhepunkten extrem armen Duell bezwangen die Franken dank eines späten Treffers von Noel Futkeu die Mannschaft des früheren Fürthers Trainers Stefan Leitl noch mit 1:0 (0:0).
«Wir mussten uns das sehr hart erarbeiten», erläuterte Siewert. «Es war ein Spiel mit wenig Torchancen, aber mit mentaler Stärke.» Er ziehe den Hut vor dem, was zuletzt innerhalb der Mannschaft gewachsen sei. «Mich freut, dass wir bei Standards eine Weiterentwicklung genommen haben.»
In der Tabelle rutschte Hannover mit weiter 26 Punkten vom dritten auf den fünften Tabellenrang ab. Der Rückstand auf Spitzenreiter SV Elversberg beträgt aber nur zwei Punkte.
Die Fürther ließen eine Woche nach ihrem Premierensieg unter Coach Siewert gegen Hertha BSC (2:1) vor heimischer Kulisse gleich den nächsten Dreier folgen. Mit der ersten echten Chance des Spiels erzielte Futkeu in der 83. Minute nach einem Eckball und einer Kopfballverlängerung von Dennis Srbeny vor 12.334 Zuschauern das Tor des Tages.
Es war schon das siebte Saisontor des Stürmers, dem gegen Hertha ein Doppelpack gelungen war. Das Polster auf Relegationsplatz 16 liegt nun schon bei sieben Punkten.
Nach den Ausfällen von Stammkeeper Nahuel Noll (muskuläre Probleme) und Vertreter Nils Körber (erkrankt) feierte Moritz Schulze seine Premiere als Profi zwischen den Fürther Pfosten. Und wie auch sein Gegenüber Ron-Robert Zieler, Weltmeister von 2014, bekam er lange so gut wie nichts zu tun. Torraumszenen in der ersten Hälfte gab es quasi keine.
Viel bekamen die Fans in Fürth weiter nicht geboten. Bei einem Fernschuss von Jannik Dehm (75.) konnte Schulze immerhin endlich mal ein bisschen etwas halten. Zieler war in der Schlussphase gegen den unbedrängten Futkeu machtlos. «Wir haben zu wenig gemacht, um das Spiel zu gewinnen», kritisierte Hannovers Kapitän. «Zu mutlos, zu ungenau» habe sein Team agiert.
Quelle: dpa