Antisemitische Vorfälle

Jüdische Sportler sollen in Bayern besser geschützt werden

20. November 2024 , 14:26 Uhr

Für Makkabi Deutschland ist es ein «Meilenstein im Kampf gegen Antisemitismus im Sport»: eine neue Zusammenarbeit mit Bayerns Justiz. So sollen antisemitische Vorfälle konsequenter verfolgt werden.

Jüdische Sportlerinnen und Sportler sollen künftig in Bayern besser geschützt werden. Das bayerische Justizministerium hat zu diesem Zweck eine Kooperation mit dem jüdischen Dachsportverband, Makkabi Deutschland, geschlossen.

«Deutschland und die Welt erleben nach dem 7. Oktober 2023 die schlimmste Welle von Antisemitismus seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, die auch vor Sportplätzen keinen Halt macht. Mir ist es ein persönliches Anliegen, dass sich Jüdinnen und Juden in Bayern sicher fühlen können», erklärte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU).

Sport soll wehrhaft sein «gegen Feinde der offenen Gesellschaft»

Ziel der Zusammenarbeit ist die «Meldung von erheblichen Straftaten im Kontext des Sportbetriebs – egal ob sie in der digitalen Welt oder analog beispielsweise in einer Sporthalle oder auf einem Spielfeld begangen werden», wie es hieß. Dazu gehören diskriminierende Äußerungen oder Handlungen gegen Menschen «etwa in Bezug auf Hautfarbe, Religion, Nationalität, ethnische Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder eine Behinderung.»

Eisenreich unterzeichnete die Vereinbarung gemeinsam mit dem Präsidenten von Makkabi Deutschland, Alon Meyer, auf dem Gelände des TSV Maccabi München. «Sport ist nicht nur ein entscheidender Faktor in der Prävention von Antisemitismus, er muss auch wehrhaft sein gegen die Feinde der offenen Gesellschaft. Nur so kann der sportliche Wettkampf auch zu einem Schulterschluss werden», erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Die Mitarbeiter von Makkabi Deutschland sowie seiner zwei größten Ortsvereine in Bayern, TSV Maccabi Nürnberg und TSV Maccabi München, können sich an den bei der Generalstaatsanwaltschaft München angesiedelten Zentralen Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Justiz wenden.

Das Massaker vom 7. Oktober 2023

Dort werden die gemeldeten Vorfälle auf strafrechtliche Relevanz geprüft und gegebenenfalls an die zuständige Staatsanwaltschaft weitergegeben. Für besonders bedeutende Ermittlungsverfahren wegen antisemitisch motivierter Straftaten ist den Angaben zufolge der Zentrale Antisemitismusbeauftragte bayernweit selbst zuständig.

Israel führt neben dem Krieg im Gazastreifen auch einen Krieg mit der Hisbollah im Libanon. Diese beschießt Israel nach eigenen Angaben zur Unterstützung der islamistischen Hamas, die am 7. Oktober 2023 ein Massaker mit über tausend Toten in Israel verübt hatte. Israel reagierte mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

Quelle: dpa

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