Sie sollen zahlreiche Touristen in den Frankenwald locken: Zwei Fußgänger-Hängebrücken über das Höllental in Oberfranken. Nun hat der Landkreis Hof entschieden, die Planungen der umstrittenen Frankenwaldbrücken weiter voranzutreiben.
«Ich bin der festen Überzeugung, dass viele Menschen in unsere Region kommen werden, um die Attraktivität und Schönheit des Hofer Landes kennenzulernen und damit auch nachhaltig dazu beizutragen, dass unsere Region belebt wird», begründete Landrat Oliver Bär (CSU) die Entscheidung. Sie war mit 38 zu 20 Stimmen für die Fortführung ausgefallen.
Nach Angaben des Landkreises belaufen sich die Gesamtkosten für den Bau der beiden Brücken mit Stand September auf etwas mehr als 42 Millionen Euro. Ursprünglich waren mal 22 Millionen Euro veranschlagt worden. Die Staatsregierung hat demnach finanzielle Unterstützung zugesagt, da sie die Frankenwaldbrücken als wichtiges Projekt zur Förderung des Tourismus ansieht. Langfristig geht der Landkreis aufgrund von Besuchereinnahmen von einem kostendeckenden Projekt aus.
Die beiden Brücken – eine davon rund einen Kilometer lang, die andere knapp 400 Meter – sollen laut Schätzungen in den ersten beiden Jahren jährlich bis zu 300.000 Besucherinnen und Besucher in die Region locken – in den Folgejahren bis zu 200.000. Als nächster Schritt soll nun zunächst der Bauantrag entstehen und der Förderantrag auf den Weg gebracht werden.
Kritik an dem Brückenbauprojekt über das Tal zwischen der Stadt Lichtenberg und der Gemeinde Issigau gab es bislang vor allem von Naturschützern. Bund Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) befürchten, dass die geplanten Brücken mehr Ausflügler anlocken, als dem Naturschutzgebiet Höllental guttun.
Nach Ansicht der Verbände könnten Wanderer die ökologisch sensiblen Hangschluchtenwälder, über die die Brücken verlaufen sollen, betreten und die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt beschädigen. Der BN hat bereits vor geraumer Zeit angekündigt, gegen das Projekt zu klagen.
Quelle: dpa