Fußball-Bundesliga

«Luft ist nicht raus»: Leverkusen besiegt VfB 4:3 nach 1:3

16. März 2025 , 21:40 Uhr

Das war großer Sport: Auch ohne Florian Wirtz gewinnt Leverkusen das torreiche Topspiel in Stuttgart. In der Schlussphase gelingt dem Meister eine famose Aufholjagd.

Xabi Alonso rannte völlig entfesselt auf den Rasen, seine Profis ließen sich glücklich und stolz in der Fankurve feiern: Bayer Leverkusen hat dank großer Moral, einer furiosen Aufholjagd und später Tore den Rückstand auf den FC Bayern München verkürzt und die Träume von der Titelverteidigung in der Fußball-Bundesliga mit einem wilden 4:3 (0:1) beim VfB Stuttgart am Leben gehalten. 

«Die Luft ist nicht raus. Wir haben uns nicht aufgegeben und haben bis zum Ende dran geglaubt. Vielleicht braucht es manchmal genau solche Siege, um zu zeigen, dass der Spirit immer noch da ist», sagte Abwehrspieler Jonathan Tah nach dem turbulenten Spiel, bei dem die Werkself zwischenzeitlich mit 1:3 zurückgelegen hatte. Rekordmeister FC Bayern hat nun noch ein Polster von sechs Punkten.

Andrich: «Punkt hätte uns nicht viel gebracht»

Ermedin Demirovic (15. Minute) und Nick Woltemade (48.) trafen vor 59.000 Zuschauern für den VfB, der zum fünften Mal nacheinander sieglos blieb. Zudem unterlief Bayers Granit Xhaka ein Eigentor (62.). Die Treffer für Leverkusen erzielten zunächst Jeremie Frimpong (56.) und Piero Hincapie (68.). Stuttgarts Angelo Stiller traf ins eigene Netz (88.), ehe Schick die Partie noch komplett drehte (90.+4).

Nach dem klaren und verdienten Champions-League-Aus gegen den FC Bayern München war es eine bemerkenswerte Reaktion der Leverkusener. «Wir haben von der Bank brutal viel Qualität und Wucht gebracht. Nach dem 3:3 wollten wir auf Sieg spielen. Ein Punkt hätte uns nicht viel gebracht», sagte Nationalspieler Robert Andrich bei DAZN.

Stuttgarts erste Chance sitzt gleich

In einer weitgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit ließen die Leverkusener nur zwei echte Großchancen zu – doch die erste davon war direkt drin. Nach einem beherzten Antritt von Stuttgarts Maximilian Mittelstädt, der sich stark gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Jonathan Tah durchsetzte, parierte Bayer-Keeper Lukas Hradecky zunächst einen Schuss von Jamie Leweling. Gegen den Abstauber von Demirovic aus kurzer Distanz war er dann aber machtlos.

Die Stuttgarter, bei denen die formschwachen Nationalspieler Deniz Undav und Chris Führich zunächst draußen saßen, leisteten sich mitunter bemerkenswerte Ungenauigkeiten. In Summe standen sie aber recht sicher und wirkten griffiger.

Wirtz‘ Kreativität fehlt den Gästen

Ein Schuss von Mittelstürmer Schick blieb die einzige nennenswerte Chance der Gäste vor der Pause (21.). Der verletzte Offensiv-Star Florian Wirtz, der auch aus dem Nichts heraus mal für einen besonderen Moment und Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen kann, fehlte den Leverkusenern spürbar. 

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte der VfB dann beinahe erhöht. Enzo Millot tauchte frei vor Hradecky auf, brachte den Ball aber nicht am Torwart vorbei. Den Nachschuss von Mittelfeldspieler Stiller blockte Hincapie (45.+1).

Nach der Pause kalt erwischt

Bayer begann die zweite Hälfte entschlossen. Schon nach drei Minuten wurde die personell gebeutelte Abwehr, in der Mittelfeldspieler Robert Andrich erneut als Innenverteidiger aushelfen musste, aber mit einem einfachen Pass komplett ausgehebelt. Millot schickte Woltemade, dieser blieb im Duell mit Hradecky ganz cool und traf mit einem Flachschuss ins linke Eck zum 2:0.

Leverkusens Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Frimpong hatte Glück, dass ihm der Ball vor die Füße fiel – er traf zum Anschluss. Das darauffolgende Eigentor von Xhaka, dem ein von Hradecky parierter Schuss an den Arm und von dort ins Tor sprang, sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung.

Doch der Double-Sieger gab auch mit einem Zwei-Tore-Rückstand nicht auf und verkürzte dann Hincapies wuchtigem Treffer zum 2:3. Stillers Eigentor schien eigentlich schon der Schlusspunkt zu sein, doch dann kam Stürmer Schick und krönte eine irre Aufholjagd mit dem Siegtor in der Nachspielzeit.

Quelle: dpa

 

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