Entscheidung in Kerpen

Michael Schumacher vorerst kein Ehrenbürger - Bruder wütend

19. Dezember 2024 , 13:10 Uhr

Bei Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher sorgt eine Entscheidung über seinen Bruder Michael für Unmut. Der Auslöser liegt in ihrer Heimatstadt.

Formel-1-Legende Michael Schumacher wird in seiner Heimatstadt Kerpen vorerst kein Ehrenbürger. Die Fraktionen im Stadtrat hätten sich Ende November untereinander darauf geeignet, dass es derzeit keine Ehrenordnung für die Stadt brauche, sagte eine Sprecherin der Stadt der Deutschen Presse-Agentur. Die Entscheidung sei nicht über die Verwaltung oder den Bürgermeister gegangen, sondern eine Entscheidung der Politik im Rat. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. 

Die Entscheidung stößt allen voran bei Schumachers jüngerem Bruder Ralf auf Unverständnis. «Das ist typisch Deutschland und unsere Politik», schreibt der Ex-Rennfahrer und TV-Experte bei Instagram zu einem Screenshot eines Artikels zu der Entscheidung aus dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Leistung sei «scheinbar nicht mehr wichtig». Bei dem, was sein Bruder durch seine Erfolge für Kerpen getan habe, fehlten ihm «bei sowas einfach nur die Worte». 

Petition für Ehrenbürgerschaft

Der Michael-Schumacher-Fanclub in Kerpen hatte sich Anfang 2024 mit einer Petition für die Ehrenbürgerschaft des Ex-Formel-1-Weltmeisters starkgemacht. Michael Schumacher ist genau wie sein Bruder in Hürth geboren, hat aber einen Großteil seiner Kindheit in Kerpen verbracht und betrieb dort eine Kartbahn. Nach einer schweren Kopfverletzung bei einem Ski-Unfall Ende 2013 ist Michael Schumacher nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. 

Die Stadtverwaltung Kerpen teilte auf dpa-Anfrage mit, dass Bürgermeister Dieter Spürck (CDU) verstehen könne, dass sich Ralf Schumacher für seinen Bruder einsetze. Michael Schumacher habe wie auch Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips und der Sozialreformer Adolph Kolping den Namen der Stadt in der Welt bekannt gemacht. 

Im März sei die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Michael Schumacher im Stadtrat besprochen und einstimmig vertagt worden. Die Fraktionen und die fraktionslosen Stadtverordneten sollten sich zunächst interfraktionell abstimmen, ob eine Ehrenbürgerschaft eingeführt werden soll, hieß es. Bis heute liege der Stadtverwaltung kein neuer Antrag zu dieser Thematik vor.

Quelle: dpa

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