Fußball-Bundesliga

Nach Barça-Debakel: Bayern «richtig happy» in Bochum

27. Oktober 2024 , 18:00 Uhr

Der FC Bayern schießt sich in Bochum den Champions-League-Ärger von der Seele. Nach einem Schreckmoment zu Beginn legen die Münchner furios los. Ein deutscher Nationalspieler trifft ungewohnt.

Angeführt von Thomas Müller holten sich die noch vor vier Tagen so gedemütigten Bayern-Spieler ihren Fan-Applaus ab. Mit fünf Toren schossen sie sich ihren Barça-Frust von der Seele. Der klare Sieg beim VfL Bochum sorgte nach dem 1:4 beim FC Barcelona für ein wenig Beruhigung. Die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany, der den Jubel seiner Profis aus der Ferne genoss, gewann beim Tabellenletzten locker mit 5:0 (2:0). Durch den Erfolg bleiben die Bayern in der Fußball-Bundesliga Tabellenführer.

«Heute war es seriös und souverän», sagte Kompany bei DAZN. «Wir sind richtig happy mit dem Ergebnis.» Vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion erzielten Michael Olise (16. Minute), Jamal Musiala (26.), Harry Kane (57.), Leroy Sané (65.) und Kingsley Coman (71.) die Tore für den klar überlegenen Rekordmeister.

«Heute können wir glücklich sein und den Flow mit in die nächsten Spiele nehmen», sagte Musiala und Coman meinte: «Den Weg müssen wir weitergehen.»

Die vor allem in der zweiten Hälfte überforderten Bochumer warten auch unter den Interimstrainern Markus Feldhoff und Murat Ural weiter auf den ersten Saisonsieg. «Wir wissen, wie schwer die Situation ist», sagte Mittelfeldspieler Maximilian Wittek und fügte mit Blick auf das Bayern-Spiel in Barcelona hinzu: «Wahrscheinlich was das Spiel unter der Woche auch nicht produktiv für uns.»

Früher Schreckmoment für die Bayern

Im Vergleich zur Champions-League-Demütigung in Katalonien baute Kompany sein Team auf drei Positionen um. Defensivmann Konrad Laimer sowie die beiden Offensiv-Zauberer Musiala und Coman rückten für Raphaël Guerreiro, Thomas Müller und Serge Gnabry in die Startelf.

Nur der Beginn des Spiels gelang jedoch nicht, wie sich das der Bayern-Coach vorgestellt hatte. Früh mussten die Münchner einen Schreckmoment überstehen. Nach einem langen Ball legte VfL-Stürmer Moritz Broschinski das Spielgerät am heraus geeilten Bayern-Keeper Manuel Neuer vorbei. Nur ein beherzter Sprint und guter Körpereinsatz von Innenverteidiger Minjae Kim, der den Ball knapp vor dem Tor klärte, verhinderten den frühen Rückstand (8.).

«Das hätte den Jungs wahrscheinlich noch einmal richtig einen Schub gegeben», sagte VfL-Interimscoach Feldhoff. Bochum trat engagiert auf, verwickelte die Bayern in viele Zweikämpfe und stellte die Münchner damit in der Anfangsphase durchaus vor Probleme. In Führung ging der Favorit trotzdem. Olise zirkelte einen Freistoß sehenswert über die Mauer in die rechte Ecke. VfL-Torwart Patrick Drewes konnte nur hinterherschauen.

Musiala trifft per Kopf

Die Bayern ließen den Ball nun besser laufen und kontrollierten das Spiel. Den großen Glanz strahlten sie dabei zunächst nicht aus, doch es reichte. Erneut ein Freistoß brachte das 2:0 – diesmal mit einer Variante. Joshua Kimmich hob den Ball vom rechten Strafraumreck an den kurzen Pfosten, wo der nicht gerade für seine Kopfballstärke bekannte Musiala unbedrängt ins Tor köpfte. Kane (30.) und Musiala (40.) hatten noch vor der Pause weitere Abschlüsse aus aussichtsreicher Position, zielten jedoch nicht genau genug.

Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Bochum noch einmal kurz auf. Bei einem scharf aufs Tor gezogenen Freistoß von Maximilian Wittek war Neuer mit den Fäusten zur Stelle. Ansonsten fehlten dem VfL Genauigkeit am Strafraum und individuelle Klasse.

Die Bayern spielten ihre technische Überlegenheit dagegen nun unerbittlich aus. Ein Coman-Treffer zählte wegen einer Abseitsposition noch zurecht nicht, beim 3:0 von Kane gab es dann nichts zu beanstanden. Spätestens nach dem Tor des englischen Superstürmers war die Partie entschieden.

Nun klappte alles. Der eingewechselte Sané erzielte mit einem sehenswerten Schlenzer das vierte Münchner Tor, der fünfte Treffer von Coman – ebenfalls aus der Distanz – war sogar noch schöner.

Quelle: dpa

 

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