Nach Anschlag in Magdeburg

Sicherheitskonzept und Polizeiarbeit im Fokus

25. Dezember 2024 , 15:32 Uhr

Der Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat fünf Menschen das Leben gekostet, über 200 wurden verletzt. Auch nach Fehlern bei der Polizeiarbeit wird gesucht.

Neben den Ermittlungen zum Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wird auch nach Fehlern in der Polizeiarbeit gesucht. Unter anderem geht es um ein Polizeifahrzeug, das sich nicht an einem vorgesehenen Standort befunden hat, wie das Innenministerium in Magdeburg auf Nachfrage mitteilte. 

«Zum Zeitpunkt des Anschlags waren Polizeifahrzeuge an den vier festgelegten Standorten um den Magdeburger Weihnachtsmarkt postiert. Nach dem jetzigen Stand der Aufarbeitung befand sich ein Polizeifahrzeug in der Parkbucht für Taxen in der Ernst-Reuter-Allee und damit nicht an dem nach der polizeilichen Einsatzkonzeption vorgesehenen Standort. Warum dies so war, ist Gegenstand der weiteren Aufarbeitung.»

Aufgearbeitet würden auch Fragen zum Sicherheitskonzept des Veranstalters des Weihnachtsmarkts. Es gehe darum, was das Konzept zum Schutz des Markts und damit auch zur technischen Absicherung von Flucht- und Rettungswegen vorgesehen habe. «Es wird aufgearbeitet, ob diese Maßnahmen vom Veranstalter umgesetzt worden sind und wenn nicht, warum nicht.» 

Strafanzeige gegen Stadt und Polizeiinspektion 

Außerdem teilte das Ministerium mit, der Staatsanwaltschaft liege eine Strafanzeige gegen die Stadt Magdeburg und die Polizeiinspektion Magdeburg vor. «Damit könnten das Sicherheitskonzept des Veranstalters des Weihnachtsmarkts und die polizeiliche Einsatzkonzeption sowie deren jeweilige Umsetzung auch Gegenstand von strafrechtlichen Ermittlungen werden.» In diesem Fall würde gegebenenfalls die Polizeiinspektion Halle (Saale) die polizeilichen Ermittlungen übernehmen.

Bei dem Anschlag am vergangenen Freitagabend war ein 50-Jähriger mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gefahren. Fünf Menschen starben, bis zu 235 wurden verletzt. Der Amokfahrer sitzt in Untersuchungshaft.

Quelle: dpa

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