Polizeipräsenz

Weitere Maßnahmen gegen Kriminalität am Nürnberger Bahnhof

10. Januar 2025 , 15:37 Uhr

Nürnbergs Hauptbahnhof gilt als Kriminalitätsschwerpunkt. Die polizeilichen Maßnahmen kommen auf den Prüfstand - und sollen dann auch andernorts helfen.

Die Kriminalität am Nürnberger Hauptbahnhof soll mit mehreren Maßnahmen der Polizei künftig weiter eingedämmt werden. Das Präsidium Mittelfranken setzt dazu unter anderem auf eine noch stärkere Polizeipräsenz sowie eine engere Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft und der Stadt, wie ein Sprecher mitteilte.

Der Hauptbahnhof in Nürnberg ist laut Bundespolizei seit Jahren einer der gefährlichsten Bahnhöfe bundesweit. Rund 200.000 Menschen passieren den Bahnhof täglich. Zwischen 2019 und 2023 stieg die Zahl der Straftaten dort deutlich an. Auch 2024 setzte sich diese Entwicklung zunächst fort. Die Polizei reagierte unter anderem mit einer Ermittlungskommission. Deren Ermittlungsergebnisse und eine verstärkte Polizeipräsenz führten demnach bereits zu einem deutlichen Rückgang von Straftaten wie Körperverletzung und Diebstahl. 

Söder: Blick in die Statistik zeigt den Handlungsbedarf

Darauf möchten alle Beteiligten aufbauen und mit weiteren Maßnahmen die Sicherheit im und um den Hauptbahnhof erhöhen. Zusammen mit Innenminister Joachim Herrmann und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König verschaffte sich Ministerpräsident Markus Söder (alle CSU) am Freitag einen Einblick in die Sicherheitslage am Hauptbahnhof. Der Blick in die Statistik zeige den Handlungsbedarf, sagte Söder. Dabei nahm der Ministerpräsident auch den Bund in die Pflicht und forderte mehr Personal für die Bundespolizei.

Zuvor hatte Söder mit Angestellten von Geschäften im Bahnhofsbereich gesprochen. Eine Verkäuferin einer Bäckereifiliale sagte zu Söder mit Blick auf die Sicherheitslage: «Es ist schlimm.» Bettler kämen bis zu ihr an die Theke. Sie wünsche sich mehr Polizeipräsenz. Die Polizei müsse sichtbar sein.

Mehr Polizeistreifen, Videoüberwachung und Drogenspürhunde

Innenminister Herrmann versprach künftig unter anderem mehr gemeinsame Fußstreifen von Landes- und Bundespolizei. Mit Polizeihunden solle zudem verstärkt nach versteckten Drogen gesucht werden. An Brennpunkten solle es mehr Videoüberwachung geben. OB König kündigte an, dass die Möglichkeit zur Gesichtserkennung bei der Videoüberwachung geprüft werden soll. Die Nürnberger Polizei hat in Bereich des Bahnhofs 32 Kameras installiert. Dazu kommen Dutzende weitere Kameras von Bundespolizei und den Verkehrsbetrieben.

Bessere Zusammenarbeit mit der Bundespolizei geplant

Die für den Bahnhof zuständige Bundespolizei und das Präsidium Mittelfranken wollen zudem ihre Zusammenarbeit ausbauen. Aktuelle Erkenntnisse sollen den Angaben zufolge künftig in ein gemeinsam betriebenes Monitoring einfließen. So soll verhindert werden, dass Informationen verloren gehen oder zu lange liegen bleiben.

Die Maßnahmen in Nürnberg sollen auch helfen, die Sicherheitslage an anderen Bahnhöfen im Freistaat zu verbessern. Im Rahmen der Initiative «Sichere Bahnhöfe» des Innenministeriums stellt das Nürnberger Präsidium demnach federführend seine vorhandenen Konzepte auf den Prüfstand. Die Erfahrungen daraus sollen dann auch die Bahnhöfe in München, Augsburg und Regensburg sicherer machen.

Quelle: dpa

 

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