Das Coburger Klinikum geht an den privaten Klinikbetreiber Sana. Das haben Stadtrat und Kreistag in einer Sondersitzung beschlossen. Die Entscheidung fiel im Stadtrat mit 25:16, im Kreistag mit 38:17 Stimmen. Bevor es zur öffentlichen – und namentlichen – Abstimmung kam, hatte sich die Sitzung über Stunden hinter verschlossenen Türen hingezogen. Im öffentlichen Teil wurden dann nur noch kurz die Vertragsmodalitäten zusammengefasst. Heute soll noch der Krankenhausverband Coburg zustimmen. Mit Spannung wird auch die Kreistagssitzung heute (26.7.) früh in Lichtenfels erwartet. Auch dort soll über die Zukunft des Krankenhauses abgestimmt werden, das Sana-Angebot schließt das Lichtenfelser Klinikum mit ein.
In den Häusern selbst sieht das Sana-Konzept vor, dass die Neurochirurgie von Lichtenfels nach Coburg ziehen und die Orthopädie nach Lichtenfels kommen soll. Die Gefäßchirurgie – bisher in Sonneberg – soll nach Coburg kommen. Das Krankenhaus in Neustadt bei Coburg soll geschlossen werden, sobald das neue Klinikum in Coburg in Betrieb geht. In Neustadt soll das MVZ bleiben, andere Angebote sollen ausgebaut werden. Den Großteil der Kosten für den Neubau übernimmt der Freistaat, den Rest bezahlt Sana – ebenso wie die Instandhaltung des alten Klinikums in Coburg. Sana hat u.a. zugesichert, dass die Tarifverträge für die Beschäftigten wie bisher weiterlaufen. Auch wenn ein Hausvertrag kommt, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mindestens genauso gut bezahlt wie zuvor. Im künftigen neunköpfigen Aufsichtsrat sollen drei Mitglieder des Krankenhausverbands sitzen – und damit ein Mitsprache- und Informationsrecht haben.
(Aus Platzgründen fand die Sondersitzung in der Turnhalle der Realschule CO II statt)