Wie glaubhaft sind die Aussagen des zwölfjährigen Jungen, der in Wunsiedel eine Zehnjährige erdrosselt haben soll? Ein beauftragter Psychologe hat erhebliche Zweifel an der Glaubhaftigkeit. In seinem Gutachten weist er darauf hin, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass der Junge befragungsbedingte Falschaussagen gemacht haben könnte. In allen Befragungen bei der Polizei soll der Zwölfjährige demnach von sich aus keine Angaben zur Tat gemacht haben. Erst auf erheblichen Druck soll er bruchstückhaft immer mehr erzählt und so im Laufe der Zeit eine mögliche Geschichte konstruiert haben. Der Junge selbst ist nicht strafmündig, hat aber den 26-jährigen Angeklagten schwer belastet. Der Mann soll das Mädchen in der Tatnacht vergewaltigt haben.